Sonntag, Oktober 21, 2007

Beamte beamen for you

Soweit ist das dann mit der leistungsgerechten Bezahlung der Beamten wohl doch nicht geregelt, obwohl die Vereinbarung das bis zu einem Anteil der unglaublichen Höhe von 1% nun leistungsgerechte Bezahlung eingeführt werden könnte..

es hapert aber wohl doch einen Schritt vorher...Meine Schwester hat das Los gezogen, Beamter zu sein, arbeitet nun sein einem halben Jahr als Teamleiter und bekommt seitdem weiterhin ihr Gehalt als Arbeitsvermittlerin...nun ja persönliches Pech, möchten böse Zungen sagen...doch nein: sie bekommt die Chance, sich zusammen mit sieben anderen Bewerbern auf den Job, den sie seit einem halben Jahr macht, zu bewerben...Glückes Geschick Tirili möchte man wieder sagen, doch dann wäre Sarkasmus im Spiel...

Dann geht sie aus dieser Bewerbungsrunde als allerbeste hervor und erfährt, dass sie sogar noch einen anderen höher bewerteten Job hätte bekommen können, wenn sie sich dafür interessiert hätte....

hat sie aber nicht...nun ja, sie war froh, dass sie den Job hatte, den sie schon machte...und nun würde alles gut werden..

doch nein, da - nach ihrem ersten Gespräch mit ihrer Personalverantwortlichen erfuhr sie nun: Es gibt einen Stopp bei der Höherstufung ..heißt im Klartext: Sie kann weiter für die nächsten 2 Jahre damit rechnen, für ihren gemachten Teamleiterjob das Vermittlergehalt zu bekommen...Beförderungsstau nennt man das...

Zum Glück gibt es jede Menge anderer Beamte, die wohl den gegensätzlichen Fall rechtfertigen, nämlich ein bestimmtes Gehalt für eine weniger werte Arbeit zu bekommen....meine Schwester ist nun leider der umgekehrte Fall...engagiert und leistungsbereit aber leider nicht so bezahlt...

als Angestellter bekommt man übrigens sofort das neue Gehalt...

Sonne und Kauschmerzen



...konnte ich gestern erleben:
Hatte mich aufgemacht, vor dem Allerheiligen-Wochenende-Moselmarathon nochmal ÜBERHAUPT EINMAL gefahren zu sein...Und begab mich gestern mittag von Bonn aus Richtung Siebengebirge...

Ich wurde belohnt mit dieser Aussicht vom Petersberg und diversen anderen u.a. vom Nonnenstromberg...Hatte mich aufgemacht, mal weiterzufahren als meine übliche Runde über beide vorgenannte Berge und dann den Ölberg und die Löwenburg und erreichte am Ende das Schmelztal bei Bad Honnef. ich stellte fest, dass ich mit einem Balisto und einem Power Bar nicht ganz ausreichend gegessen hatte, obwohl der Power Bar wahrscheinlich schon etwas überlagert war, denn meine Backenzähne schmerzten sehr beim vorher angefeuchteten Zerkauen des Apfelzimtbriketts...

Auf dem Rückweg am Rhein entlang funktionierte ich dann nur noch und wurde einmal von einer Freizeitradlerin überholt...Hungerast nennt man sowas wohl...
aber ich schaffte insgesamt 53 km in 3,5 Stunden...
Mal schauen, wies dann übernächstes Wochenende an der Mosel aussieht...

Donnerstag, Oktober 18, 2007

Busy bin ich auch - doch gebe ich nicht auf

Sehr geehrter Herr Giebel,

ich möchte Ihnen für Ihre Antwort auf meine Nachricht danken. Ich möchte Ihnen nicht für eine Antwort auf meine zwei Fragen danken, denn leider gibt es diese Antwort nicht.

Ich kann sicherlich verstehen, dass Herr Beck nicht die Zeit aufbringt, auf alle Anfragen und Anregungen zu antworten. Gleichwohl hoffe ich doch, er findet Zeit für die wirklich wichtigen. Zu wünschen wäre es ihm wie den Menschen in diesem Land sicher. Trotzdem hätte ich erwartet, dass wenn es schon das Ansinnen gibt, Anfragen von Wählern zu beantworten, dass diese nicht mit bloßem Kopieren von nichtssagenden Auszügen aus Ihren Presseveröffentlichungen abgespeist werden sollen. Dann wäre wohl der Verweis auf diese Presseerklärung oder die Aufforderung "Lesen Sie doch die Zeitung!" an mich effizienter für Sie gewesen.

Ich hatte mich interessiert an einer Antwort auf die folgenden zwei Fragen gezeigt und noch keine Antwort dazu bekommen:

1) Warum argumentiert Herr Beck mit eben diesen Argumenten FÜR die verlängerte Zahlung des ALG1, mit denen er vor einem Jahr DAGEGEN argumentierte?

2) Die zweite Frage bezog sich auf die Vereinbarkeit der Praxis, junge Lehrer saisonal der Arbeitslosigkeit zu überantworten, um den Staatshaushalt des Landes Rheinland-Pfalz zu entlasten. Im Gegensatz zur ersten Frage fand ich zur zweiten nicht mal einen Hinweis auf eine Antwort in Ihrer Presseerklärung.

In der Hoffnung auf eine doch noch umfassende Antwort verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen,

Montag, Oktober 08, 2007

Kurt Beck is busy, I guess

naja auf jeden Fall hat man mir schnell geantwortet, wenn auch nicht auf meine Fragen...


leider weiß ich nun nicht, wieso in Rheinland-Pfalz junge Lehrer saisonal auf Kosten des Steuerzahlers arbeitslos sind...schade...


und auch nicht, wieso man so schnell seine Meinung ändern kann...



naja, ist ja auch egal...ich merke, ich passe meine Reaktion damit an die Bevölkerungsmehrheit an...



und hier der Beginn der Zusammereihung von Textbausteinen. Habe ich Verständnis? Ich habe Verständnis. In der Google-Suche wäre diese Antwort auf meine Fragen bestimmt zu 20% relevant! Wow und immerhin!




...vielen Dank für Ihre E-Mail, die uns am 08.10.2007 erreicht hat.
Sicherlich haben Sie Verständnis dafür, dass der SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Herr Kurt Beck, nicht alle an ihn gerichteten Zuschriften persönlich beantworten kann. Er hat mich gebeten, auf Ihre Nachricht zu antworten.
Die SPD arbeitet seit bald 10 Jahren in Regierungsverantwortung für ein modernes und soziales Deutschland. Unser Ausgangspunkt 1998 war ein Deutschland, das nicht mehr auf seine Kräfte vertraute, das sich mit der Chancenlosigkeit von Millionen Arbeitsloser abzufinden drohte, ein Land, das nicht mehr glaubte, den Aufbau Ost zu meistern, das unentschlossen auf die Globalisierung reagierte und das seinen guten Ruf als Bildungsnation zu verspielen drohte.
Heute steht unser Land besser da. Wirtschaftswachstum und sinkende Arbeitslosigkeit, stabilere Sicherungssysteme, rückläufige Staatsverschuldung, Entlastung der Kommunen, mehr Investitionen für Kinderbetreuung und Bildung, für Wissenschaft und Forschung, für ökologische Erneuerung und Klimaschutz – die Reformen der Agenda 2010 waren richtig und zeigen Wirkung. Diesen Kurs setzt die SPD in der Großen Koalition fort.
Unsere Reformen haben den Arbeitsmarkt in Bewegung gebracht. Ehemalige Sozialhilfeempfänger werden besser gefördert und die Vermittlung in Arbeit ist effektiver geworden. Die soziale und wirtschaftliche Entwicklung seit dem Beschluss über die Agenda 2010 war nicht frei von Problemen. Wo es nötig ist, ergreifen wirdeshalb die Initiative, damit der Aufschwung alle Menschen erreicht und sich die Chancen auf gute Arbeit verbessern:
> Die Lebensleistung Älterer anerkennen und ihre tatsächliche Arbeitsmarktlage bei der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld berücksichtigen:Das Armutsrisiko älterer Arbeitnehmer ist gestiegen. Bei vielen ist die Angst vor sozialem Abstieg gewachsen. Noch immer haben ältere Arbeitnehmer größere Schwierigkeiten einen Job zu finden als gleich qualifizierte jüngere Arbeitnehmer Unser Hauptziel bleibt die Verbesserung der Beschäftigungschancen für Ältere. Dazu dient die von Arbeitsminister Franz Müntefering entwickelte Initiative 50plus. Im Zuge des demografischen Wandels brauchen die Unternehmen zunehmend die Erfahrung und das Leistungsvermögen ihrer älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir wollen jedoch auch ein Signal für die bessere Anerkennung der Lebensleistung geben und die tatsächliche Arbeitsmarktlage der Älteren bei der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I berücksichtigen. Deshalb streben wir an, nach Vollendung des 45. Lebensjahres einen Bezug von bis zu 15 Monaten, nach Vollendung des 50. Lebensjahres von bis zu 24 Monaten zu ermöglichen. Die Kosten dieses Vorschlags belaufen sich auf rund 800 Millionen Euro, die aus den Überschüssen der Bundesagentur für Arbeit zu finanzieren sind. Wir können dennoch zum 1. Januar 2008 die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung weiter auf 3,9% absenken und damit Abgabenbelastung der Arbeitnehmer reduzieren.Es gibt in der SPD über dieses Detail eine intensive Diskussion. Wir haben überhaupt nichts dagegen einzuwenden, dass wir solche Diskussionen miteinander in dieser Fairness führen, wie dies derzeit geschieht.
> Missbrauch von Leiharbeit bekämpfen:Die Arbeitnehmerüberlassung ist und bleibt ein für den Arbeitsmarkt wichtiges Instrument. Der Anstieg der Zahl der Leiharbeiter auf heute über 600.000 ging jedoch mit der Entwicklung einher, dass zunehmend reguläre Stammbelegschaft durch Leiharbeiter ersetzt wird. Diesen Missbrauch werden wir bekämpfen. Wir wollen Mindestlöhne in der Branche verwirklichen und sicherstellen, dass nach einer Übergangszeit gleicher Lohn für gleiche Arbeit gezahlt wird.
> Flexible Rentenzugänge ermöglichen:Die weit vorausschauende und schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 bis zum Jahr 2029 ist eine notwendige Konsequenz aus der erfreulichen Tatsache, dass die Menschen länger leben. Viele Menschen können und wollen länger im Beruf bleiben. Wem aber nach Jahrzehnten harter Arbeit in körperlich oder psychisch belastenden Berufen die Kraft ausgeht, dem wollen wir flexible und gesicherte Wege in den Ruhestand eröffnen. Deshalb wollen wir unter anderem den Bezug einer Teilrente ab dem 60. Lebensjahr erleichtern.
> Kinderarmut bekämpfen:Aufgrund der ansteigenden Kosten für den Lebensunterhalt prüft das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Auswirkungen auf die Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe. Wir wollen ein Abrutschen in Armut verhindern. Wir legen besonderes Augenmerk auf die Verhinderung von Kinderarmut. Wir fordern einen Nationalen Pakt gegen Kinderarmut, der gezielte Hilfen bereitstellt (zum Beispiel Beitragsfreiheit der Kindertagesstätten, kostenfreie Mittagessen). Zudem prüfen wir, ob einmalige Beihilfen die Situation der Kinder verbessern kann.
Wir bereiten entsprechende Anträge sorgfältig vor und werden sie in der Sitzung des Parteivorstandes am 22. Oktober beschließen. Der Parteitag wird in diesen Fragen entscheiden und diese Entscheidungen werden gelten.
Unsere Ziele sind wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Wachstum und umfassende Beteiligung der Menschen an guter Arbeit. Wir setzen die Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme fort. Wir wollen bessere Qualifizierung und gleichberechtigte Integration in den Arbeitsmarkt, anstelle von Isolation oder Ausgrenzung von gering Qualifizierten, eingeschränkt Erwerbsfähigen oder Langzeitarbeitslosen. Dabei werden wir auf individuelle Lebenslagen achten.
In der Anlage haben wir unsere aktuelle Willy-Brandt-Haus-Materialie "Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes" beigefügt.
Freundliche Grüße
Jürgen Giebel

(von der SPD)


dazu noch dies:



Sonntag, Oktober 07, 2007

Der Wind dreht sich oder irgendwer bezahlt das alles schon und ich weiß auch schon wer

Sehr geehrter Herr Beck,
ich habe eine Frage. Mir ist nicht sofort einleuchtend, wie zwei aktuelle Entwicklungen, die durch Sie in Ihren Funktionen als SPD-Vorsitzender und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz verantwortet werden, zusammen passen und dem Bild vorausschauender Politik, wie Sie es sich sicherlich auf Ihre Fahnen geschrieben haben, entsprechen.

Es geht erstens um Ihren Vorschlag, das ALG I für ältere Arbeitslose länger zu zahlen als das bisher der Fall war. Ich erinnere mich, dass Sie zu den stärksten Gegnern eines ebenfalls von mir nicht begrüßten Vorschlag des NRW-Ministerpräsidenten in die gleiche Richtung zählten. Zu der Argumentationskette, die wiederum ich begrüße, gehörte, dass die Arbeitslosenversicherung eben nicht wie eine Rentenversicherung einen Anspruch der Einzahlenden zur Basis hat. Nun fordern Sie eben dies, was Sie vor einem Jahr abgelehnt haben und argumentieren mit eben jenen Argumenten, die Sie zu dieser Zeit als Herleitung der Gegenseite verwendet haben. Ich gebe zu, Verständnisprobleme zu haben.

Dann habe ich noch eine Frage zu Ihrem Verantwortungsbereich in Rheinland-Pfalz. Wie kann es sein, dass Sie gegenüber Ihrem Anspruch, das Soziale wieder in die deutsche Politik bringen zu wollen, zu den Bundesländern gehören, in denen junge Lehrer als Saisonkräfte eingesetzt und dann auf Kosten der Sozialkassen (eben denen, die sie mit oben genannten Vergünstigungen weiter belasten wollen) über die Sommerferien in die Arbeitslosigkeit geschickt werden. Um dann nach den Ferien wieder eingestellt zu werden?

Mir scheint, Ihr Vertrauen in die Unerschöpflichkeit der Sozialkassen und damit der Unerschöpflichkeit der Schröpfbarkeit des deutschen Steuerzahlers und damit eben jener Menschen, denen Sie vollmundig Gerechtigkeit zukommen lassen wollen, ist grenzenlos. Vielleicht sollte hier etwas mehr Realitätsnähe einziehen gepaart mit wirklicher Bürgernähe, die nicht darauf vertraut, dass alles vom Wahlvolk als sozial empfunden wird, was am Ende doch von ihm selbst bezahlt wird...

In der Hoffnung auf eine Antwort...

Freundliche Grüße,

Freitag, Oktober 05, 2007

Blaskapellen gegen rechts

ein sehr schöner Artikel über die Situation im Harz, mal aus der Perspektive von jemand von der ZEIT betrachtet. vom Schreibstil her echt gut gemacht, und irgendwie wohl auch gut beobachtet...

man beachte auch den Verweis auf den Artikel auf der Seite derjenigen, die dort zum Teil beschrieben werden (also die Seite von denen dieser Gruppe, die die Fähigkeit des Schreibens auch besitzen und verwenden, zwar nicht völlig blöd aber doch zum Teil für einen eher einfachen Kopf geschrieben). Irgendwie wurde der Artikel sogar gelobt, es gab Anerkennung für den teilweise witzigen Schreibstil, dabei ist er doch einfach beides - eine Analyse der Machtlosigkeit gegen den "national" genannten Trash und auf der anderen Seite eine Schilderung genau dessen, was das ist...Müll...