Samstag, Juni 09, 2007

Stefka nennt es Moloch

Wir sind in Bangkok!
Insgesamt wohl etwas zu frueh, denn wir haben schon den wohl beruehmten Bangkok Koller, den man hier immer nach einiger Zeit bekommen sollte, wenn die grosse grosse Stadt zu gross laut stinkend und auf die Nerven gehend sein sollte.

Wir hatten den Koller direkt am ersten Tag, nachdem wir den Wat Pho (den liegenden Buddha und den Tempel darum) besichtigt hatten. ((Originalton dort aufgeschnappt....

T1 (im Reisefuehrer blaetternd): Where are we here then ?
T2: Wat Pho!
T1> Wat Po?
T2> Yeah, Wat Pho!
T1> With a "P" ?
T2> Yeah with a "P"!))


Nachdem wir den Buddha liegend sahen, wollten wir IRGENDWO was fruehstuecken und machten den Fehler, das ausgesuchte etwas weiter wegliegende Ziel zu Fuss erreichen zu wollen. Ein grosser grosser Fehler. Wir durchquerten unbewusst den Amulettmarkt (fiel uns hinterher auf) und landeten dann auf etwas wie einem Gemisch aus stinkenden Abfluessen und Apothekenverkaeufen an der Strasse und wiederum geruchsneutralen Amulettverkaeufern. Irgendwann nachdem ich mir zweimal den grossen Zeh (jeweils den selben)an einem Betonstueck, das ploetzlich auf dem Gehweg aufragte (jeweils unterschiedlichen) gestossen hatte, fanden wir eine Fruehstuecksherberge, nicht ohne vorher voelligst genervt zu sein.

Danach gings zurueck auf dem Fluss (dem einzigen sinnvollen Verkehrsmittel hier ausser dem Skytrain) in unser Hotel. Dieses wiederum ist nicht zu verachten, allerdings haben wir einen Null-Fruhstueck-Vertrag, der selbiges fuer in hiesigen Breiten astronomische Hoehen von 14 Euro pro Nase feilbietet. Und dann gibts nichtmal frischen Brombeersaft. Dafuer jedoch eine SKYBAR in der 39. Etage, mit wiederum nicht gerade hinterhergeworfenen Getraenken, jedoch auch mit malerischer romantischer Klavier- und Gesangsmusik schwarzer Natur.

Nachmittags fuhren wir mit dem hoteleigenen Hiltonboot (die Paris war nicht am Steuer, is wohl grad im Knast) zur Skytrain-Haltestelle und mit eben jenem dann zum Siam Square, wo ja wohl dermassen riesige Shoppingzentren und viele an der Zahl dazu um Gaeste buhlen. Ausserdem gibts in der Gegend alle Markenklamotten der Welt jenseits meiner Vorstellungskraft fuer den unglaublichen Preis von 2 Euro das Stueck per T-Shirt. Da waren doch sogar die Euro 1,50 in Chiang Mai fuer meine garantiert echte Billabng Hose gut verhandelt (But its not so good quality!)

Ausser uns sind Touristen aus aller Herren Laender hier am feilschen, darunter auch Inder und Pakis mit jeweils acht Frauen und sieben Kindern. Sie kaufen meistens Koffer, wahrscheinlich mit noch mehr Frauen drin.

Essen haben wir uns direkt im Kaufhaus in einer sogenannten Food Mall geholt, mit wiederum Speisen von allueberall auf dem Globus. Unsere Wahl fiel auf Hotpot, grundsaetzliches Konzept dabei ist, einen Topf mit heisser Fluessigkeit aufm Tisch zu haben und alle Zutaten reinzuschmeissen, zu kochen und anschliessend natuerlich gar wieder raus zu holen und zu essen.
Le Hotpot:

Im Nachhinein koennen wir auch alle Fragen der Angestellten zum Procedere richtig einordnen, so eben auch welche Art von Suppe wir moechten. Wir antworteten beide (zufaellig) TOM KA (also klare Suppe) und erwarteten dann eben eine Suppe. Sie kam in einem Hot Pot und wir fragten, ob denn nun alles bereit sei und bekamen ein JA. Somit begannen wir logischerweise die zugegeben duenne Suppe zu loeffeln. Als der riesige Teller mit Huehnerfleisch, Gemuese, Tofu, Moenchsfliflops und geschnitzten weiteren Spezereien kam, lachten die Kellner und bedeuteten uns, all jenes in unsere "Suppe" zu werfen. Naja, haben wir dann auch gemacht. Waehrend wir danach assen, waren jederzeit mindestens drei Augenpaare von Kellnern aus nicht mehr als 3 m Entfernung auf uns gerichtet. Ob aus Serviceorientierung oder weil sie wieder mal richtig lachen wollten, bleibt unklar.

Am naechsten Morgen kam es zu einer aehnlichen Situation in unserem Hotelzimmer (bzw in einem kleinen abgeteilten Nebengelass desselben) wie auch schon am Tag zuvor, als eine nette Kellnerin Stefka die schaerfsten Speisen des Restaurants empfohlen und kredenzt hatte. Wir hatten uns bis jetzt schon mehrfach geschworen, "morgen italienisch oder so" zu essen, aber bisher sind wir doch immer wieder bei scharfem Thai Essen gelandet.
Die Ursache für die "ähnliche Situation" siehe oben


Die Verkaeufer hier in Bangkok sollten sich auch mittlerweile untereinander austauschen, was unsere Aufnahmefaehigkeit und Empfaenglichkeit fuer gaaaaanz guenstige Angebote angeht. Auf die Frage "where yoo go?" oder auch "where you going?" antworten wir mittlerweile nur noch "this way" und zeigen irgendwohin. Die Angebote der Tuk Tuk Fahrer (10 Baht pro Stunde ((entspricht 20 cent))) quittieren wir nur noch mit einem milden Laecheln und bedauern die Leute, die dann nach ca 3 sec Fahrt ohne Benzin liegen bleiben werden. so ein Zufall.

Ich muss aber zugeben, dass ich vorhin einem Bootstourvermittler aufgesessen bin und objektiv gesehen zuwenig gehandelt habe. Im Endeffekt kam ein Longtailboat-Fahrer angeduest und hat uns ne Stunde durch die Klongs (Kanaele) geschippert. Unter anderem gings zu den floating markets, die dann doch mehr waren, als die zwei Frauen in einem Boot, die uns eine Flasche Wasser fuer 20 Baht und ein Bier (fuer den Fahrer) fuer 80 Baht (klar das Vierfache, warum den auch nicht?) angeboten haben. Ueberall sprangen kleine Kinder in die stinkende Bruehe und wir bekamen sie trotz alledem nicht aufs Foto ("more drama!"; "20 baht if you jump in!"). Insgesamt nicht das Schoenste, dort zu wohnen und man erntet sicher weniger Oooohs und Aaaaas als in Deutschland, wenn man sagt, man hat ein Wassergrundstueck.

Gestern ausserdem das Haus von Jim Thompson angeschaut, ehemaliger Architekt, dann Soldat und dann Unternehmer, der hier den Seidehandel und die Seidenproduktion nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut hat. Ausserdem hat er sich noch ein Haus aus 8 ehemaligen traditionellen Thaihaeusern errichtet.

Falls mal jemand nach Bangkok faehrt: Mach doch was andres oder fahr an dem Tag in eine andre Stadt. Das war echt eine wirkliche Farce. Mr Thompson hier und Mr Thompson da. Buddha ist glaub ich auf dem Grundstueck von Mr Thompson hier und Mr Thompson da nur die Nr.2. Ausserdem gab es in seinem Schlafzimmer einen versteckten Nachttopf und wer ihn zuerst sieht, jaja der ist ein kluger Kopf oder kriegt einen Gummipunkt oder was weiss ich denn was.

Und ausserdem: Please no photo in da house of Mista Tompsonnnn....Wallum, dass weiss ich leidel nicht abel es wall eben mal so...

Heute abend werden wir uns mal die hiesig verbreiteten Auffuehrungen der zwielichtigen Art anschauen und ich weiss einfach, dass ich mit meinem Glueck und dem mir innewohnenden Magnetismus fuer alles Unangenehme in irgendeine Nummer eingebaut werden werde, die sich ein krankes Hirn ausgedacht hat. Ladyboys laufen hier auf jeden Fall mal mehr rum als in Koeln.

ich werde berichten.

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