Sonntag, Januar 07, 2007

Skifahrende Ölbarone

Während unseres Skiurlaubs in Mayrhofen fiel mir eine Ausgabe der lokalen Zeitung in die Hand, die eine These bestätigte, die wir schon die ganze Zeit gehabt hatten.

Es gab vermehrt Bürger russischer Nationalität im Ort und auf der Piste. Belegt wurde dies schon allein mit der Anzahl der pro Tag auf dem Flughafen Innsbruck gelandeten russischen Chartermaschinen, die mit 40 angegeben wurde. Es wurde nicht gesagt, wie groß diese Maschinen waren und wieviele Leute in ihnen, aber die bloße Zahl ist eindrucksvoll genug. Daneben gibt es eine zweite Gruppe, die mit Linienmaschinen auf den häufiger angeflogenen Münchner Flughafen ausweichen und von dort mit "M-" oder "EU-" bekennzeichneten Mietwagen gen Mayrhofen, Ischgl, Wörgl oder Kitzbühel aufbrechen. Keine Armut also und gleichzeitig auch wieder eine Wohltat für die fast verarmten Tiroler Gastwirte und Liftbetreiber.

Warum fallen denn nun die Russen so auf? Ehrlich gesagt, erkenne ich ja auch die Holländer im Skiurlaub nur an ihrem wohlklingenden Sprachmuster, aber eben erst wenn sie den Mund auf tun. Vom Aussehen her sind sie vom gemeinen Mitteleuropäer, seien es nun Deutsche, Österreicher oder Dänen (letztere naturgemäß natürlich in nicht zu hoher Zahl) kaum zu unterscheiden.

Während diese besprochene graue Masse der Mitteleuropäer nun quasi gesetzt ist, mischen sich seit einiger Zeit (und mischen im eigentlichen Sinne findet dann doch nicht statt) auch andere Gestalten unter die Skifahrermasse. Auf den Pisten sieht man es ihnen noch schwerer an, im Tal in ziviler Kleidung jedoch sind sie messerscharf abgrenzbar. Liegt es an den wenig dezenten Schminktechniken der Frauen, die scheinbar harmonisch mit ihren nicht unterschwellig angesetzten Riesenpelzapplikationen abgestimmt sind? Sind es die Gesichtszüge der Frauen, die immer irgendwie die Wahl offen lassen, es handelt sich hier um ein abgehärmtes Muster einer ex-sowjetischen Teilnehmerin der olympischen Spiele im Rahmen der russischen Damenlanglaufmannschaft? Sind es die Stiefel, die ohne einen Zweifel und ohne die Möglichkeit eines modischen ZURÜCK das Thema Moonboots mit Fell strapazieren und wahrscheinlich im nächsten Jahr den scheinbar mitteleuropäisch aktuellen Trend von hohen schlanken Reitstiefeln mit Hoseneinsteckmöglichkeit für die Frau von Welt nachholen werden? Wir wissen es nicht.

Sind es auf der männlichen Seite wiederum die Gesichtszüge, die den Träger IMMER als ein Mitglied der Filmcrew eines tschechischen oder vielleicht doch russischen Märchenfilms bloßstellen (wir denken an Honsa oder Jiri aus sowas wie "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" oder jemand anders aus "das singende klingende Bäumchen"). Gepaart sind diese Osthollywood-Gesichtszüge dann meistens mit einer slawischen Starkakne, die die Frage aufwirft, ob man als Besitzer eines Unternehmens wie GAZPROM oder YUKOS denn nicht noch die Zeit für eine Kosmetikbehandlung (bei einem umgeschulten Mitglied der Damenmannschaft Skilanglauf oder so; ehemalig natürlich) aufbringen kann. Oftmals sind diese Gesichtszüge dann noch gepaart mit einer riesigen Spiegelreflexkamera, natürlich digitaler Ausführung, bei deren Kauf man einfach nur Wert drauf legte, die größte von allen zu bekommen. Gern trägt man zu Gesicht und Kamera noch eine Skibrille auch im Tal spazieren, vornehmerweise mit der Brille am Hinterkopf und dem Markenlogo auf der Stirn und an den Seiten, die eher fettigen Haare dabei um den Schädel pressend. Völlig unbeabsichtigt wird dabei das Markenlogo in die Welt geschrien, obwohl wir uns hier wie gesagt im Tal und nicht auf der Piste bewegen.

Doch die russische Seele hat natürlich neben diesen ganzen schon guten Aspekten eben auch noch bessere Aspekte zu bieten. Auf unserem Heimweg gen Norden wählten wir als Bahnzubringer die niedliche Zillertalbahn, die gemütlich von Jenbach nach Mayrhofen und umgekehrt durch das Tal zuckelt. Auf eben diesem Rückweg sind mit uns ca. 60% des vollbesetzten Waggons Angehörige des Putin-Stammes. Sie geben sich eben diesen Aktivitäten hin, die ich schilderte
(
-Akne haben,
-geschminkt sein/stark geschminkt sein,
-sich ständig umsetzen, damit noch bessere Fotos in allen denkbaren Menschenkonstellationen gemacht werden können -->Ludmilla mit Boris, Ludmilla ohne Boris, Ludmilla/Boris und Wladimir, Wladimir mit und ohne Hut, Boris mit Akne, Boris nict ohne Akne usw...,
-sich ständig dabei gegen die Sitze fallen lassen, so dass die rückwärtig Sitzenden (WIR) dabei jedesmal nach vorn geschleudert werden,
-ALLES und JEDEN mit einer sehr TEUREN Kamera fotografieren, dabei eine Skibrille rückwärtig und lässig um den fettigen Aknekopf tragen)

und eben auch den als typisch empfundenen russischen melancholischen und schwermütigen Tätigkeiten, wie einfach mal ganz lange ein schwermütigen russisches melancholisches Lied summen, singen, brabbeln.

Hinzuzufügen wäre noch, dass russische Kinder immer irgendwie (vor allem die Mädchen) strengstens in pink gewandet sind, dabei sehr viel Ähnlichkeit mit dem Besenkammerkind von Boris B. haben (ich warte darauf, dass Katja "The S" Burkhard bei RTL Ekthplodiert mal wieder diethes süthe Kind von Borith Becker ankündigen wird) und wegen den Ölbaroneigenschaften der Eltern oft unartig und unerzogen.

Ich hoffe insgesamt, dass diese Studie zur Völkerverständigung zwischen unseren Nationen beitragen wird und zum gegenseitigen Kennenlernen, besser aufeinander Eingehen. Sie soll helfen, Vorurteile abzubauen und uns in unserem gemeinsamen Haus Europa als gute Nachbarn zu fühlen, die sich auch mal untereinander einen Löffel Zucker oder einen Spritzer Öl ausborgen.

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