

Zum Thema IT Gipfel und neue Serviceorientierung mittels so abgefahrener Sachen wie einer „115“ Hotline für alle Behördenanfragen fiel mir heute ein wunderbares Querschnittsthema ein.
Wer kümmert sich dann darum, wenn die von Quasi-Behörden aufgestellten namens Fahrscheinautomaten (und ein IT-Bestandteil!)der Bahn bzw. der Münchner S-Bahn sich abstrus und kundenabgewandt verhalten. Wen kann ich ansprechen, wenn bei dem Versuch der Bezahlung meines Tagestickets (€ 9,60) durch Einführen meiner EC-Karte bei dreimaligem Versuch drei verschiedene Fehlermeldungen aus dem Kollegen Automaten kommen? Sollte ich freundlicher sein und glücklich darüber, dass es nicht mehr Fehler als Versuche waren? Sollte ich die relativ grundsätzliche Aussage „Systemfehler“ auf ein weiteres Feld als diesen Automaten, möglicherweise auf unser Land beziehen? Ist es Unfreundlichkeit eines Automaten, 16 Euro auch mal in 50 Cent Stücken zu bekommen oder wo steht in diesem Moment einer der Kofferkulis der Deutschen Bahn AG, um mich von zentnerschwerer Last meiner Geldbörse zu befreien? Stehe ich in der Pflicht, 10 Euro Scheine oder auch 20 Euro Scheine vor dem Gedanken, dass ich diese irgendwann einmal irgendwo einem Automaten überlassen könnte, bügle und ab diesem Zeitpunkt nur noch in nichtknickbaren Mappen befördere, damit der Kollege Automat sich dazu bequemt, auch meine derzeit manchmal nicht komplett glatten Scheine zu akzeptieren und mir endlich, ja wirklich endlich irgendwann, nachdem ich bereits 2 S-Bahnen fahren ließ, dafür eine Tageskarte für den Gesamtraum der Münchner S-Bahn zukommen lässt? Ich beziehe diese Frage nicht nur grundsätzlich auf Automaten der Deutschen Bahn, die scheinbar wahllos EC Karten ablehnen und dann wieder Kreditkarten akzeptieren. Andere Bahnautomaten finden wiederum EC Karten reizvoller als Kreditkarten. Es handelt sich in jedem Fall um Maschinen, die laut ihrer Aufkleberausschilderung laut Definition für beide Typen von Karten bereitwillig wären. Sie sind es nicht. Meine Karte ist auch sehr oft ungültig oder auch manchmal nicht lesbar, was meine immer und ständig funktionierenden Tankstellenbesuche ad absurdum führt. Führe ich oder meine Karten ein furchtbares Doppelleben? Betrüge ich Tankstellenbesitzer, weil meine Karten bei Ihnen arbeiten? Sollte ich nach den Erlebnissen und Hinweisen, die ich dankenswerterweise von den Bahnautomaten bekomme, mittels einer Selbstanzeige Stellung beziehen und mich zum jahrelangen scheinbaren Betrug an ARAL und Shell bekennen? Ich bin sprachlos und auch ratlos. Nur weiß ich nicht, ob nach einem solchen Schritt die Bahnautomaten freundlicher zu mir wären. Ich fürchte, sie wären es eventuell nicht. Andererseits sollte ich auch sehr sehr froh sein, mehrere Chancen von Automaten zu bekommen, bewahren sie mich doch in allerletzter Konsequenz vor dem Service-Angriff des Reisezentrums der Deutschen Bahn. Endloses Konzentrieren in der Schlange darauf, dass man bald dran sein wird (bald, ja bald!) hilft am Ende auch nicht dabei, die nur in diesem einen Augenblick pünktlichen Züge zu bekommen. Geht man dem Ganzen aus dem Weg und will sein Ticket (ehrlich wie man ist) im Zug bezahlen, gibt’s direkt mal den Idiotenaufschlag für alle, die sich bekennen und ehrlich sind.
Zeiten sind das!